[REVIEW] Lemony Snicket: Der grausige Jahrmarkt (Die schaurige Geschichte von Violet, Sunny und Klaus, #9)


Kurzbeschreibung:

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Wort "grausig" bedeutet im Titel dieses Buches so viel wie "Fleisch fressend", und wenn du dieses blutrünstige Wort schon im Titel gelesen hast, besteht kein Grund dafür, dass du weiter lesen solltest. Dieser grausige Band enthält nämlich eine derart deprimierende Geschichte, dass sich dir beim Lesen garantiert der Magen umdrehen würde. Um dir solches Ungemach zu ersparen, sollte ich auch keine  der Übelkeit erregenden Einzelheiten dieser Geschichte erwähnen, insbesondere keine zweiköpfigen Monster, keine beidhändige Person, keine aufgehetzte Menschenmenge, keine ausgehungerte Löwenmeute, auch Chabo nicht, das Wolfskind.
Meine eigene Zeit ist leider damit angefüllt, das unangenehme und ernüchternde Leben der Baudelaire-Waisen zu erforschen und aufzuzeichnen. Du aber könntest deine Zeit dafür nutzen, eine gesündere Kost zu dir zu nehmen, und beispielsweise dein Gemüse aufessen oder andere damit füttern.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Lemony Snicket



Zusammenfassung:

Nachdem die drei Baudelaire-Kinder dem Krankenhausbrand und der aufgebrachten Menschenmeute in letzter Minute ausgerechnet dadaurch entkommen konnten, dass sie sich im Kofferraum von niemand anders als Graf Olaf höchst selbst versteckt haben, ist dies erst der Anfang für ein neues Desaster. Denn Olafs Weg führt ihn auf einen einsamen Jahrmarkt, wo er und seine Kumpane bei der Inhaberin Madame Lulu unter kommen wollen. Und so bleibt Violet und ihren beiden Geschwistern nichts anderes übrig, als sich zu verkleiden und bei Lulu als Jahrmarktattraktionen anzuheuern. Doch schon bald naht Hilfe von ungeahnter Seite - wenn da nur nicht Olaf wäre, der mit seiner Truppe einfach viel zu viel zu wissen scheint ...



Fazit:

Im neunten Band der Reihe erfahren wir nun also auch endlich mal, wie Olaf die Baudelaire-Kinder einfach immer finden konnte in der Vergangenheit, ganz gleich, wo das Schicksal sie auch hin verschlug. Zudem kommen wir der Auflösung der großen Rätsel dieser Buchreihe wieder ein winziges Stückchen näher. Und wie winzig das war. Mir ja eindeutig zu winzig. So langsam, so kommt es mir inzwischen jedenfalls vor, verliere ich dann doch ein wenig die Geduld, was diese Reihe angeht. Ich meine - hey, neun Bücher und die Kinder sind der Wahrheit immer noch so nahe wie am Anfang. Na ja, zumindest fast. Dennoch. Ich habe mich wieder gut unterhalten gefühlt, wenn die Handlung auch bisweilen dann doch ein wenig zu absurd war. Heißt also ...