[REVIEW] Cody Mcfadyen - Ausgelöscht

Erscheinungsjahr: 2011
Originaltitel: Abandoned
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 19,95€
Seiten: 459
Notes: Teil 4 der Smoky Barrett-Reihe
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Smoky Barrett und die anderen Hochzeitsgäste blicken auf das Brautpaar vor dem Altar. Plötzlich durchbricht Motorenheulen die Stille. Ein schwarzer Mustang hält vor der Kirche. Die Tür öffnet sich, und eine Frau wird auf die Straße gestoßen. Ihr Kopf ist kahl geschoren, die Haut von blutigen Ritzern übersäht. Sie taumelt auf den Altar zu, fällt auf die Knie und stößt einen lautlosen Schrei aus.

Was als romantische Hochzeit am Strand gedacht war, endet in einer Katastrophe. Denn mitten in den Feierlichkeiten wird eine Frau vor den Augen der geladenen Gäste aus einem Wagen geworfen. Eine Frau mit kahl rasiertem Kopf, schwer vernarbtem Köper und Fesselspuren an den Händen. Eine Frau, die vor sieben Jahren verschwand und wie es aussieht seither irgendwo im Dunkeln gefangen gehalten und misshandelt wurde.

Als Smoky mit ihrem Team dem Ehemann der vermissten Frau einen Besuch abstattet, findet sie dort ein Horrorszenario vor. Denn nicht nur, dass besagter Mann schon kurz nach dem Verschwinden seiner Frau wieder geheiratet hat, nein, eben jene Frau wurde auch kürzlich durch eine Lobotomie ihres Lebens beraubt, woraufhin ihr Mann die Kontrolle verlor und versuchte, seine beiden Kinder zu erdrosseln.

Nur einer der Jungen überlebt, während sein Vater Smoky eine widerwärtige Geschichte auftischt, wonach vor sieben Jahren in einem Chatroom ein Unbekannter zu ihm Kontakt aufnahm und ihm anbot, seine Frau verschwinden zu lassen, sofern er das Geld ihrer Lebensversicherung erhält, das er ausgezahlt bekommt, sobald man seine Frau nach sieben Jahren für tot erklärt. Und er stimmte zu.

Doch wer ist der Unbekannte? Als Smoky und ihr Team weiter nachforschen, wird ihnen klar, dass der Unbekannte schon eine ganze Weile sein Unwesen treibt, gab es in den vergangenen Jahren doch hier und da immer mal wieder Meldungen über Frauen, die erst jahrelang verschwunden waren und dann aufgefunden wurden, wobei an allen eine Lobotomie durchgeführt wurde – was den Schluss zulässt, dass der Täter dies nur getan hat, wenn er sein Geld nicht bekommen hat. Und das wiederum lässt die noch unbekannte Zahl derer, die auf das Angebot des Unbekannten eingegangen sind und ihm das versprochene Geld dann auch gezahlt haben, ins Astronomische wachsen.

Doch neben ihrem aktuellen Fall beschäftigt Smoky zudem die Tatsache, dass sie wieder schwanger ist – mit über vierzig. Von Tommy. Und in Anbetracht dessen, dass sie beim letzten Mal, als sie schwanger war, eine Abtreibung vornehmen ließ, weil sie vorhatte, sich umzubringen, nur um es dann doch nicht zu tun, hat das Wissen um ihre neuerliche Schwangerschaft ein besonderes Gewicht. Jedoch fast noch mehr, als sie in die Fängen des Killers gerät und außer um ihr eigenes auch noch um das Leben ihres ungeborenen Kindes fürchten muss …

Smoky Barrett Nummer 4. Und mieser geht es echt nicht mehr. An sich ist die Story ja wirklich gut. Aber dann muss natürlich wieder Smoky Barrett daher kommen und ihren eigenen Willen über alles andere stellen. Na, danke auch. Ich kann über vieles hinwegsehen, aber darüber nun einmal nicht. Denn meiner Meinung nach hat niemand das Recht, sein eigenes Leben über das eines anderes zu stellen – und das gilt auch für die Smoky Barretts dieser Welt.

Und auch dafür, dass es da keine Rolle spielt, ob Smoky schwanger ist oder nicht. Denn besagtes Kind hat sie schon aus anderen Gründen gar nicht erst verdient. Und sie ist schon über vierzig. Nicht erst Mitte zwanzig, wie gewisse andere Menschen, die im Gegensatz zu Smoky ihr Leben noch vor sich haben. Nein, das geht alles so gar nicht. Von daher fällt meine Bewertung auch so aus: